Aktion Leben zu Verhütungsreport
Wo bleibt Abtreibungsstatistik?
Aktion Leben zu Verhütungsreport
Wo bleibt Abtreibungsstatistik?
Der am Mittwoch veröffentlichte Verhütungsreport 2019, der Österreich bei Schwangerschaftsabbrüchen im europäischen Spitzenfeld nennt, ist für die "Aktion Leben" Anlass, einmal mehr eine Abtreibungsstatistik einzufordern. "Wie viele Schwangerschaftsabbrüche gibt es wirklich?", fragte der überparteiliche und überkonfessionelle Verein in einer Aussendung. Nur wenn dies objektiv beantwortbar ist, "kann auf der Grundlage verlässlicher Zahlen diskutiert werden", betonte Generalsekretärin Martina Kronthaler. Alle Zahlen, die aktuell genannt werden, seien "subjektiv und Spekulation".
Seriöse Zahlen über Schwangerschaftsabbrüche seien internationaler Standard, die Erhebung wäre auch in Österreich mit einfachen Mitteln durchführbar, wies die Aktion Leben hin. "Es bleibt das Geheimnis der politisch Verantwortlichen, warum sie gegen eine Statistik sind", ärgerte sich Kronthaler. Damit werde hingenommen, "dass jede und jeder eigene Zahlen nennen kann, die von 20.000 bis 60.000 reichen". Verlässliche Informationen seien aber wichtig, um messbare Maßnahmen von Prävention setzen zu können.
Die Aktion Leben erinnerte an ihre erfolgreiche Bürgerinitiative "Fakten helfen!", die fast 54.000 Menschen unterzeichneten und die derzeit im Parlament beim Gesundheitsausschuss zur weiteren Bearbeitung liegt. Dabei wurden zwei Forderungen gestellt: eine anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und eine davon unabhängige regelmäßige, anonymisierte Erforschung der Motive von Frauen, die sich für einen Abbruch entscheiden.
Parlament holt Meinungen zu "#Fairändern" ein
Unterdessen befasste sich am Mittwoch der Petitionsausschuss des Nationalrats mit einer weiteren Bürgerinitiative zum Themenkreis Abtreibung und bessere Unterstützung von Frauen in Schwangerschaftskonflikten, nämlich der Petition "#Fairändern. Bessere Chancen für schwangere Frauen und für ihre Kinder". Die Parlamentskorrespondenz teilte dazu nach der Ausschusssitzung mit, dass Stellungnahmen des Familienministeriums, der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung und von "Amnesty International" Österreich eingeholt würden.
Die Bürgerinitiative läuft bereits seit Juni 2018 und kann nach wie vor unterschrieben werden. Mehr als 55.000 Österreicher taten dies bis zum Adventbeginn 2018, eine Unterschriftenliste mit ihren Namen übergaben die "#fairändern"-Initiatoren am 3. Dezember an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Konkret fordern die Unterstützer umfassendere Unterstützungs- und Beratungsangebote für Schwangere in Konfliktsituationen sowie ein Ende der gesetzlichen Diskriminierung von Kindern mit Behinderung im Rahmen der bisher geltenden eugenischen Indikation.
Die Initiative wird von zahlreichen Prominenten - von Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof Franz Lackner, Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer, dem Leobener SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner bis hin zu Thai-Boxweltmeister Fadi Merza - unterstützt. Infomaterial sowie Unterschriftenlisten sind unter www.fairaendern.at bereitgestellt.
Quelle: kathpress