Ottfried Fischer präsentiert Film über Otto Neururer
"Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis" lautet der Titel eines neuen Kinofilms über den von den Nazis im KZ Buchenwald brutal ermordeten, 1996 seliggesprochenen Tiroler Priester, der am kommenden Dienstag, 19. Februar, im Bischofshaus Innsbruck präsentiert wird. Und das mit viel Prominenz am Podium: Der bayerische Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer, der im Film als Darsteller und erstmals als Koproduzent mitwirkte, ist ebenso angekündigt wie Regisseur Hermann Weiskopf, Drehbuchautor Peter Mair sowie als "Schirmherren" des Projekts der Tiroler Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa, die frühere Superintendentin Luise Müller, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Tirol, Günter Lieder, und "Gastgeber" Bischof Hermann Glettler.
Laut Ankündigung der an der Produktion beteiligten Diözese Innsbruck sollen bei der Pressekonferenz Einblicke in die abgeschlossenen Dreharbeiten und Informationen über Inhalte und Motivation zum Film gegeben werden; auch der "brandneue" Kinotrailer wird gezeigt: "Und wir verraten Daten zu Premiere und Schirmherrschaft", hieß es.
Bereits bekannt ist, dass der Film die dramatische Lebensgeschichte Otto Neururers (1882-1940) aktualisiert: Weil der damalige Pfarrer in Götzens (Tirol) einer jungen Frau von einer Eheschließung mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, wurde Neururer am 15. Dezember 1938 von der Gestapo verhaftet und zunächst in das Gefängnis nach Innsbruck, dann am 3. März 1939 in das KZ Dachau und am 26. September in das KZ Buchenwald gebracht. Dort wurde er für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf.
Mit diesen Ereignissen werden im Kinofilm 70 Jahre später Heinz Fitz, ein alternder Schauspieler und früheres Lebensborn-Kind, die jugendliche Straftäterin Sofia und der an Parkinson erkrankte Pfarrer Anton - dargestellt vom selbst unter dieser Krankheit leidenden Ottfried Fischer - konfrontiert, als sie sich auf die Suche nach den Spuren des 1996 von Papst Johannes Paul II. Seliggesprochenen machen.
Gegen heutige "Glaubenskriege"
In einem Beitrag des ORF-Landesstudios Tirol über die Dreharbeiten zu "Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis" ist die Rede von einem "Road Movie" mit drei unterschiedlichen Charakteren. Ottfried Fischer findet den Film, wie er dem ORF sagte, "sehr wichtig, weil wir heute in einer Zeit von Glaubenskriegen leben ... jeder moant, er hot Recht", so der beliebte und beleibte bayerische Schauspieler, der selbst Geld in das Filmprojekt investierte. Der Streifen sei "vielleicht ein kleiner Beitrag dazu" zu verhindern, dass Entwicklungen wie jene, die zum NS-Terror führten, wieder vorkommen.
Ein weiterer bekannter Volksschauspieler, Karl Merkatz, ist in der Rolle des Brixener Fürstbischofs Josef Altenweisel zu sehen, die Hauptfigur Otto Neururer stellt Lukas Zolger dar.
Die Pressekonferenz im Bischofshaus am Innsbrucker Domplatz 5, wo Neururer rund drei Jahre lang wohnte, findet am 19. Februar um 14 Uhr statt.
Quelle: kathpress