"Jugend eine Welt"
Bitte um Spende für Kinder in Venezuela
"Jugend eine Welt"
Bitte um Spende für Kinder in Venezuela
Das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" bittet um Spenden für Kinder in Venezuela. Zurzeit müssten Millionen Eltern um das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder zittern, "die von einem korrupten, politischen System völlig im Stich gelassen werden", sagte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer am Samstag in einer Aussendung. "Jede Woche sterben Kinder an Unterernährung, an vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Diphterie oder weil Medikamente und medizinische Behandlung nicht vorhanden oder nicht leistbar sind, jeden Tag bringen verzweifelte Eltern ihre Kinder in Kinderheime oder schicken sie auf die Straße, weil sie es nicht mehr schaffen, sie zu ernähren."
94 Prozent der Venezolaner könnten sich derzeit nicht einmal einen einzigen Korb Grundnahrungsmittel kaufen, der Großteil der Bevölkerung lebe in bitterer Armut. Kinder litten besonders unter der Krise, so seien geschätzte 15 Prozent aller Minderjährigen von Unterernährung betroffen, 33 Prozent der Kinder aus armen Familien wiesen aufgrund der mangelnden Ernährung Wachstumsstörungen auf, hieß es in der Aussendung weiter. Deutlich werde die dramatische Situation auch an der Säuglingssterblichkeit: "2016 lag sie bei 21 Todesfällen unter 1.000 Lebendgeburten. Damit war sie auf den Stand von 1998 zurückgefallen", zitierte die Hilfsorganisation die medizinische Fachzeitung "The Lancet". Zum Vergleich: In Österreich starben 2016 drei von 1.000 Säuglingen.
Das venezolanische Gesundheitssystem sei weitgehend zusammengebrochen, tausende Ärzte hätten das Land verlassen und die vorhandenen Medikamentenvorräte deckten nur mehr 15 Prozent des Bedarfs. Zudem seien laut der Hilfsorganisation wichtige Impf-Kampagnen zurückgefahren worden, mit lebensbedrohlichen Folgen vor allem für Kinder: Seit 2013 habe sich die Rate der Infektion mit Masern verdreifacht. Insbesondere in indigenen Gemeinschaften sei es zu zahlreichen Todesfällen gekommen. Besonders schwer hätten es zurzeit vor allem Waisenkinder, von Migranten zurückgelassene Kinder, sowie Kinder, die von ihren völlig verarmten Eltern nicht mehr versorfgt werden könnten. Schon vor der Krise habe es Kinder gegeben, die obdachlos auf den Straßen der Großstädte lebten, doch in letzter Zeit sei ihre Anzahl signifikant gestiegen.
Die Hilfsorganisation untereicht damit die Kernaussage eines Kommuniques, mit dem sich die nationale Bischofskonferenz, der Laienrat und die venezolanischen Ordensgemeinschaften kürzlich an die Öffentlichkeit wandten. Die Kirche stelle sich darin entschieden auf die Seite der leidgeprägten Bevölkerung: Humanitäre Hilfe müsse schnellstens ins Land gelassen, die aktuelle Krise friedlich bewältigt und freie, unabhängige Wahlen eingeleitet werden.
Seit 1895 stehen die "Salesianer Don Boscos" insbesondere den am meisten benachteiligten Kinder und Jugendlichen in Venezuela zur Seite und bieten ihnen fürsorgliche Betreuung und die Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten. Während zahlreiche private Hilfseinrichtungen in den vergangenen Monaten den Betrieb einstellen mussten, sind die "Jugend Eine Welt"-Partner fest entschlossen, "ihre Kinder weiterhin zu beschützen und zu versorgen und noch weitere Kinder, die sich in extremen Notsituationen befinden, bei sich aufzunehmen". Dafür bittet die Hilfsorganisation um Spenden. Konkret sollen sechs "Don Bosco"-Einrichtungen des Netzwerkes "Red de Casas Don Bosco" so rasch wie möglich "Notküchen" und Kantinen erhalten, in denen künftig rund 750 Kinder und Jugendliche sowie das Betreuungspersonal regelmäßig mit nahrhaftem, warmem Essen versorgt werden können. (Spendenkonto: Raiffeisen Landesbank Tirol; Stichwort: "Venezuela"; IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000; BIC: RZTIAT22)
Quelle: kathpress