Familienpolitik
"Papamonat wäre familienpolitischer Meilenstein"
Familienpolitik
"Papamonat wäre familienpolitischer Meilenstein"
Eine Lanze für den "Papamonat" als wünschenswerten "familienpolitischen Meilenstein" hat der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) gebrochen: Die derzeit politisch diskutierte Forderung nach einem Rechtsanspruch für junge Väter vertrete die größte überparteiliche Familienorganisation seit Jahren, teilte KFÖ-Präsident Alfred Trendl am Freitag in einer Aussendung mit:
Ich freue mich sehr, dass dadurch das Thema Väterbeteiligung in den Fokus rückt.
Eine gemeinsame Familienzeit nach der Geburt "wäre eine Geste, dass Mutter UND Vater von der Gesellschaft Zeit für ihre Kinder bekommen".
Beim Papamonat gehe es nicht nur um die Unterstützung der Partnerin, sondern auch darum, dass in dieser Zeit ein "wichtiges Fundament für die lebenslange Bindung zwischen Vater und Kind gelegt" werde, betonte Trendl. Deshalb trete der KFÖ für einen Rechtsanspruch darauf ein. "Es ist erfreulich, dass der öffentliche Dienst hier Vorreiter war, es ist an der Zeit, dass diese Möglichkeit allen Familien geöffnet wird", so Trendl. Verständnis äußerte er zugleich für den Wunsch der Arbeitgeber auf einen finanziellen Ausgleich. Trendl appellierte an die Regierung, hier zu einer "guten und baldigen Lösung" zu finden.
Innerhalb der Regierung umstritten
Das Thema Papamonat hatte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag aufs Tapet gebracht: Sie versprach, noch heuer einen Rechtsanspruch darauf umzusetzen. Seitens der Oppositionsparteien SPÖ und "Liste Jetzt" wurde dieser Vorstoß ebenso unterstützt wie von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Dessen Regierungspartner ÖVP bremst dagegen: Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck lehnte die Einführung eines Rechtsanspruchs auf den Papamonat ohne gleichzeitige Entlastung für die Wirtschaft ab.
Trendl wies vor dem Hintergrund der laufenden Debatte auf die aktuelle Kampagne des Familienverbandes "Vater sein - Verpass nicht die Rolle deines Lebens" hin, die Männer zu mehr Präsenz bei der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder ermutigen soll. Zudem verwies er auf Angebote wie die Website www.vatersachen.at, wo interessierte Väter neben Informationen über ihre Rechte auch viele Tipps und Erfahrungsberichte finden.
Auch Männerbewegung für Papamonat
Neben dem Katholischen Familienverband befürwortet auch die Katholische Männerbewegung (KMBÖ) die Einführung eines Rechtsanspruchs für junge Väter auf einen "Papamonat" nach der Geburt. "Der Papamonat ist eine wichtige Basis, um Gleichberechtigung zu fördern und eine gesellschaftliche Notwendigkeit damit die Bindung zum Neugeborenen verstärkt wird", wird der Vorsitzende der KMBÖ, Ernest Theußl, am Freitag in einer Aussendung zitiert. "Wir begrüßen die Initiative der Europäischen Union, die fordert, dass in Zukunft in allen EU-Staaten ein Rechtsanspruch auf mindestens zehn Tage bezahlter Papamonat gelten wird", so Theußl.
Quelle: kathpress