Weltjugendtag in Panama
Krautwaschl ruft zur Solidarität mit Armen auf
Weltjugendtag in Panama
Krautwaschl ruft zur Solidarität mit Armen auf
Mit Panama hat der am Sonntag zu Ende gegangene Weltjugendtag (WJT) der katholischen Kirche in einem Land stattgefunden, das vielfach noch von Armut geprägt ist. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl hat seine Reise dorthin zum Anlass genommen, um zur Solidarität mit Armen aufzurufen. Auch Krisenländer wie Venezuela oder Nicaragua seien "Orte der Herausforderung", an denen Jugendliche sich als Gläubige zu bewähren hätten: Menschen aus privilegierten Weltregionen seien aufgerufen, diese im Blick zu behalten, "denn wir alle sind ein Leib in Christus", betonte der Bischof, der die österreichischen WJT-Pilger nach Panama begleitet hatte, am Montag in einem Blogeintrag auf "krautwaschl.info".
So wie Jesus in seinen Heilungen immer wieder Leben gerettet und ermöglicht habe, so müssten sich auch Christen heute dafür engagieren, betonte der Bischof. Der Einsatz für das Leben in all seinen Facetten lasse sich nicht trennen vom christlichen Bekenntnis, sondern sei selbst Bekenntnis.
Krautwaschl zeigte sich beeindruckt vom furchtlosen Glauben vieler Menschen in Panama, die auch angesichts von Todesdrohungen aus ihrer christlichen Motivation heraus Unrecht anprangern würden. Darum sei es stimmig, wenn unter den Patronen des WJT auch Menschen wie Oscar Romero, San Joselito oder Sr. Maria Romero Meneses sind, die sich selbstlos für ein gerechtes und gesundes Leben und "Ähnliches, das für uns eigentlich zum 'selbstverständlichen Vokabular' gehört", einsetzten, so der Bischof. Krautwaschl ermutigte die Jugendlichen dazu, als Brückenbauer zu fungieren, "denn unser Glaube ist einer, der verbindet". Zur DNA derer, die an Jesus glauben, gehöre außerdem das Bekenntnis zur Liebe, die keine Grenzen kenne.
Von Kirchenvertretern erwartet sich der Bischof, auf die Jugendlichen zu hören: "Denn Jugend ist das 'Heute' der Kirche, nicht erst ihre Zukunft, denn an ihr wird jetzt deutlich, wie Kirche sein könnte, sein wird in einigen Jahren."
Jugendseelsorger beeindruckt von Gastfreundschaft
Vor allem von der Gastfreundschaft der Panamaer hat sich Bundesjugendseelsorger P. Darius Lebok beeindruckt gezeigt. "Für mich war die ausufernde Gastfreundschaft der Panamaer etwas, woran ich mich immer erinnern werde", so der Ordensmann in einer Aussendung am Montag.
Für Eva-Maria Steinlein, WJT-Nationalkoordinatorin der Katholischen Jugend Österreich, "war es für uns Europäer eine neue und meiner Meinung nach auch wichtige Erfahrung, einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen und dadurch in der Realität der Welt und der Kirche anzukommen". Auch sie zeigte sich in einer Aussendung am Montag von der Gastfreundschaft der Panamaer angetan.
Internationaler Weltjugendtag
Weltweit nahmen mehr als 100.000 Dauerteilnehmer aus 100 Ländern am Glaubensfest in Panama teil, die meisten davon aus Lateinamerika. Der WJT lebe von dieser Internationalität und den Begegnungen mit jungen Menschen aus der ganzen Welt, so die WJT-Pilgerin Lucia Stocker in der aktuellen Ausgabe der Grazer Kirchenzeitung "Sonntagsblatt". Stocker war eine von 60 Jugendlichen aus der Steiermark, die den Grazer Bischof Krautwaschl nach Panama begleiteten. Es sei eine "Glaubenserfahrung der besonderen Art", meinte Maria Riegelnegg, die die steirische Gruppenreise zum WJT organisiert und schon selbst zwei WJT erlebt hatte.
Der Weltjugendtag wird von der katholischen Kirche ausgerichtet und geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Das jeweilige katholische Kirchenoberhaupt lädt regelmäßig junge Christen aller Erdteile zu einem Treffen unter einem bestimmten Motto ein. Panama ist der bislang kleinste Staat, in dem ein Weltjugendtag stattfand. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner sind Katholiken, etwa zehn Prozent sind Protestanten.
Blog / Website Bischof Krautwaschl
Quelle: Kathpress