Wien: Bildungsminister besuchte Caritas-Schule und -Lerncafe
Die Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten und die dort angesiedelte Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe samt einem Caritas-Lerncafe waren Ziel eines gemeinsamen Besuches von Bildungsminister Heinz Faßmann und Caritas-Präsident Michael Landau. Faßmann lobte bei der Visite vor wenigen Tagen die Caritas für ihren "wichtigen Beitrag zur Qualifizierung von Fachkräften im Sozialbereich", wie die Caritas der Erzdiözese Wien am Freitag mitteilte. Gerade im Sozialbereich würden Menschen "mit Sensibilität, Aufopferungsbereitschaft und entsprechendem Know-How" benötigt. Er sehe es als "Aufgabe des Bildungssektors, dass wir für diese Anforderungen ein gutes Rüstzeug mitgeben", erklärte Faßmann.
Landau unterstrich die Bedeutung von Bildung als einem "Schlüssel für ein gelingendes Leben und für ein gutes Miteinander". Bildungsräume seien Orte, die den "Möglichkeitssinn" einer Gesellschaft schärfen und an denen Kinder und Jugendliche Zukunft gestalten. Das gilt laut Landau für die 54 Lerncafes der Caritas in ganz Österreich, in denen 770 Freiwillige mehr 1.850 Kinder kostenlos beim Lernen unterstützen:
Und es gilt für Schulen wie jener in der Ankerbrotfabrik, die junge Menschen auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit im Sozialbereich vorbereiten.
"Dankbar" für Pflegeoffensive der Regierung
Die Schule für Sozialbetreuungsberufe in der Ankerbrotfabrik bietet eine qualifizierte Grundausbildung für die Arbeit mit behinderten Menschen. Landau äußerte sich "dankbar" dafür, dass die Bundesregierung heuer die Pflege älterer Menschen langfristig sichern will. Dazu gehöre auch eine Ausweitung und Anpassung der Ausbildungsplätze. Auch Quereinsteigern sollten bessere Möglichkeiten geboten werden, sich in diesem Berufsfeld zu qualifizieren. Und es gehe darum, Pflegearbeit gerade auch für junge Menschen interessant zu gestalten, betonte der Caritas-Präsident. Seine Überzeugung:
Gerade in einer vom Leistungsgedanken durchdrungenen Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, auf das Thema Pflege zu vergessen.
Bei dem Besuch traf Minister Faßmann auch mit freiwilligen Helfern im Lerncafe zusammen. Die Caritas reagiert mit diesem kostenlosen Lern- und Nachmittagsbetreuungsangebot auf den Umstand, dass nicht alle Kinder die Schule ohne Hilfe bewältigen können und viele Eltern damit überfordert sind. Kein Geld für Nachhilfestunden, ein niedriges Bildungsniveau der Eltern, mangelnde Deutschkenntnisse und beengte Wohnverhältnisse sind nach den Erfahrungen der Caritas Gründe, die den gewünschten Lernerfolg von Schülern verhindern. In den bundesweit 54 Lerncafes, die auch vom Integrationsministerium und einer Reihe von Unternehmen unterstützt werden, hätten im vergangenen Schuljahr 95 Prozent der Teilnehmenden die jeweilige Schulstufe positiv abgeschlossen, so die Erfolgsbilanz der Caritas.
Quelle: kathpress