"Missio" bittet um Spenden für Priesterausbildung im "Süden"
Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich ("Missio Austria") bitten im Hinblick auf die traditionelle Epiphanie-Sammlung am 6. Jänner auch heuer wieder um Spenden für die Priesterausbildung in Ländern des "Südens". Für das Leben der Kirche seien diese Zuwendungen "existenziell", sagte "Missio"-Nationaldirektor P. Karl Wallner am Donnerstag im Gespräch mit "Kathpress". In den ärmsten Ländern der Welt könnten sich nämlich weder die Seminaristen selbst noch ihre Diözesen die Ausbildung zum Priester leisten. Die weltweiten Päpstlichen Missionswerke unterstützen mit Spenden jedes Jahr rund 80.000 Priesterstudenten und etwa 900 Priesterseminare in Asien, Afrika und Lateinamerika.
"Unsere Unterstützung ist wichtiger denn je", betonte P. Wallner. Denn immer noch müssten viele Priesterseminare Kandidaten einzig und alleine aus Kostengründen ablehnen. Die Priestersammlung am 6. Jänner sei ein aktives Zeichen, "dass wir bereit sind, Priesterberufungen zu fördern. Wer einmal in Afrika, Asien und Lateinamerika gesehen hat, was Gott dort durch wunderbare Berufungen wirkt, der führt gerne solche Sammlungen durch und hilft den jungen wachsenden Kirchen, gute Priester zu haben", so der Missio-Österreich-Chef.
Erst kürzlich habe ihn eine Nachricht des Leiters eines Priesterseminars in Uganda erreicht, schilderte Wallner im "Kathpress"-Interview. Ohne die Unterstützung der Spender aus Österreich müsste der Seminarbetrieb komplett schließen oder das Seminar könne nur für ein halbes Jahr öffnen, habe der Regens berichtet. Die Priesterausbildung gehöre zum Teuersten, das die Diözesen zu leisten hätten. "Das können sie alleine nicht", hob der Missio-Österreich-Nationaldirektor hervor. Die Sammlung für Priesterausbildungen sei zugleich auch ein soziales Engagement. Priester in Afrika etwa stünden an "vorderster Front im Kampf gegen Armut".
Weltweite Sammlung
Der Spendenaufruf ergeht jedes Jahr durch den Papst, der die Missionswerke mit der Organisation der Sammlung beauftragt. Die Sammlung findet am 6. Jänner, dem Fest der "Erscheinung des Herrn", in beinahe allen Ländern weltweit statt. An diesem Tag wird die Kollekte der Gottesdienste für die Förderung der Priesterausbildung verwendet. Im Vorjahr belief sich das Spendenaufkommen in Österreich auf rund 470.000 Euro.
Durch die weltweite Vernetzung mit Bischöfen, Priestern, Ordensfrauen, Ordensmännern, Katecheten und Missionaren sei man den Menschen in den Ländern des Südens ganz nahe und kenne die Nöte der Ärmsten vor Ort, heißt es auf der Website von "Missio Austria":
Wir wollen unsere Erfahrungen in der Projektarbeit zur Verfügung stellen. Wir wollen die wachsende Weltkirche stärken und Austausch schaffen von hier zu dort und von dort zu hier.
Die Möglichkeit zu spenden, gibt es auch auf der Website der Päpstlichen Missionswerke in Österreich unter www.missio.at/spenden. 18 Euro kostet es, einen Seminaristen in Burkina Faso eine Woche lang zu ernähren. Eine Spende über 55 Euro ermöglicht es, einen Priesterstudent in Sri Lanka ein Jahr lang medizinisch zu versorgen. 167 Euro sichern einem Seminaristen in Kolumbien ein Jahr lang die Teilnahme an Kursen, Seminaren und Workshops. Spender können darüber hinaus auch Patenschaften für Seminaristen eingehen. Monatlich kostet so eine Patenschaft 50 und jährlich 600 Euro.
Das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Jänner gilt als das älteste Missionsfest der Kirche. Die Weisen aus dem Morgenland hätten bei ihrer Begegnung mit dem kleinen Jesuskind den Glauben angenommen und sein Licht in die Welt hinausgetragen, zu den fernsten Völkern. "Auch wir wollen dieses Licht weitertragen, durch die Priester, damit es überall in der Welt leuchtet", so Missio-Nationaldirektor Wallner. (Spendenkonto: IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500; BIC: BAWAATWW; Kennwort: Priester)
Quelle: kathpress