85.000 Kinder bitten als Sternsinger um offene Türen
Mit rund 85.000 beteiligten Mädchen und Buben in ganz Österreich läuft am Donnerstag erneut die Sternsingeraktion an. Über eine Million Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika werden jährlich von jenen rund 500 Hilfsprojekten erreicht, die mit den Spenden der Aktion finanziert werden. Die Weihnachtsbotschaft vom "Friede den Menschen auf Erden" sei heute "aktueller denn je" und soll durch die große Spendenaktion für alle zur Realität werden, heißt es in einer Aussendung der durchführenden Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar (DKA).
Die Menschen in Österreich, bei denen die als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder anklopfen oder anläuten, sollten sich "bewusst sein, dass das Kinder sind, die ihre Ferienzeit opfern und unterwegs sind für eine gute Sache", appellierte DKA-Sprecher Christian Herret am Mittwochmorgen in der Ö1-Sendung "Lebenskunst" zum Öffnen der Türen. Sich auf diesen Brauch einzulassen, könne durchaus ein schönes Weihnachtserlebnis sein - "wenn man sich diese paar Minuten Zeit nimmt, den Kindern und ihrem Singen zuhört, ihnen dann als Belohnung auch etwas in die Kassa oder vielleicht auch einige Süßigkeiten gibt".
Die Philippinen sind das diesjährige Schwerpunktland der Sternsingeraktion: Etwa auf der Insel Mindanao wird mit den ersungenen Spenden das DKA-Partnerprojekt "Agro-Eco" finanziert. Es trägt dazu bei, dass Bauernfamilien durch Bio-Landwirtschaft ihr eigenes wirtschaftliches Überleben am Land sichern - was angesichts der Folgen des Klimawandels wie häufige Taifune und Extremwetter sowie auch vor dem Hintergrund des Landraubes durch große Exportkonzerne eine große Herausforderung darstellt. Das ebenfalls unterstützte philippinische Kinderschutzprogramm "Child alert" hingegen ist in der Gewaltprävention aktiv und will den Schulbesuch fördern, um der jungen Generation einen Ausweg aus der Armut zu ermöglichen.
Außer auf dem ostasiatischen Inselstaat kommen die Spenden an die Sternsinger auch in 19 weiteren Ländern zum Einsatz. Dabei geht es u.a. um Bildung für Straßenkinder, um Nahrung und sauberes Trinkwasser für Bauernfamilien sowie Verteidigung der Menschenrechte, wo Menschen vertrieben und bedroht werden.
Promi-Besuche und Gütesiegel
Traditionsgemäß gilt der erste Sternsingerbesuch am 27. Dezember Kardinal Christoph Schönborn, ehe am Tag darauf der königliche Besuch bei Bundeskanzler Sebastian Kurz und wieder einen Tag später bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie in den Folgetagen bei den Regierungsmitgliedern auf dem Programm steht. Am 1. Jänner wird eine Sternsingergruppe aus der Wiener Pfarre "Maria Drei Kirchen" in Vertretung aller österreichischen Sternsingerkinder am Neujahrsgottesdienst im Petersdom in Rom teilnehmen und Papst Franziskus begegnen. Weitere prominente Besuche gibt es u.a. beim Eishockeyteam Vienna Capitals, in der Pause beim Match HC TWK Innsbruck vs. HCB Südtirol Alperia sowie im Europaparlament.
Die Spenden für die Sternsinger sind steuerlich absetzbar. Ihr kompetenter Einsatz wird von der Dreikönigsaktion - dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar - sichergestellt, mit jährlichen Finanzkontrollen durch unabhängige Wirtschaftsprüfer. Darüber hinaus garantiert das österreichische Spendengütesiegel Transparenz und objektive Sicherheit bei der Spendenabwicklung. Alle Sternsingergruppen führen einen Ausweis mit sich. So lässt sich leicht erkennen, dass sie im Auftrag der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar unterwegs sind. (www.sternsingen.at)
Quelle: kathpress