Weltjugendtag lockt auch österreichische Pilger nach Panama
Panama - Nadelöhr des Welthandels, Ziel für Migranten, Urlauberparadies in einer ökologisch sensiblen Region: Vom 22. bis 27. Jänner wird der schmale Staat zwischen Süd- und Nordamerika zur internationalen Pilgerstätte. Dann erwartet das Land zum internationalen katholischen Weltjugendtag (WJT) 2019 rund eine Viertel Million junge Gäste aus allen Kontinenten. Aus Rom kommt Papst Franziskus für die Abschlusstage des Jugendtreffens nach Mittelamerika. Und trotz des ungewöhnlichen Termins im Jänner, abseits von heimischen Schulferien und mitten in der Prüfungszeit an den Universitäten, werden sich auch aus Österreich mehr als 200 Teilnehmer aufmachen.
Mit jeweils mehr als 50 jungen Weltjugendtagspilgern werden zwei Gruppen der Katholischen Jugend Steiermark und der heimischen Katholischen Privatschulen die größten Gruppen aus Österreich in Panama sein. Auch die Junge Kirche Vorarlberg, die Militärdiözese oder etwa das Tiroler Dekanat Wilten haben eine Reise organisiert, wie die beiden österreichischen WJT-Nationalkoordinatorinnen, Eva-Maria Steinlein (Katholische Jugend) und Sylvia Buhl (Koordinierungsstelle Jakob), im "Kathpress"-Gespräch berichten. Etliche weitere Österreicher haben sich außerdem Panamafahrten wie jene des katholischen "YOU!"-Magazins, der Schönstattbewegung oder etwa der Gemeinschaft Emmanuel angeschlossen, die für den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben wurden.
Von den österreichischen Bischöfen begleitet Wilhelm Krautwaschl aus Graz die heimischen Jugendlichen nach Panama. "Er wird eine der Katechesen für die deutschsprachigen Pilger halten", so Steinlein. Vor Ort findet auch wieder das traditionelle "Österreicher-Treffen" statt, bei dem die jungen Weltjugendtagspilger dieses Mal in einer Salesianerschule in Panama City zusammenkommen werden.
An den Haupttagen des Weltjugendtreffens in Panama-Stadt u.a. mit der abendlichen Vigil und der großen Papstmesse am 26./27. Jänner nehmen alle Gruppen aus Österreich teil. Davor und danach unterscheiden sich die Reiseplanungen, berichtet Sylvia Buhl:
Die Programme der Gruppen vor und nach dem Weltjugendtag sind sehr vielfältig: von den Tagen in den Diözesen, einer Wanderung über den Vulkan Baru bei Sonnenaufgang, Besuchen im Dschungel und auf Kaffeeplantagen über Surfen in der Karibik bis hin zu Begegnungen mit Indigenen ist alles dabei.
Neben Panama nutzen die Gruppen auch die Möglichkeit zu Besuchen in Kolumbien, Costa Rica oder Nicaragua.
Die Jugendlichen zählen schon die Tage bis zum Abflug und sind trotz der winterlichen Temperaturen in Österreich schon in Weltjugendtagsstimmung.
Die beiden österreichischen WJT-Nationalkoordinatorinnen waren bereits im vergangenen Juni für ein internationales Vorbereitungstreffen in Panama. "Da konnten wir schon die Begeisterung und Vorfreude spüren. Die Menschen dort freuen sich, dass die ganze Welt bei ihnen zu Gast sein wird", schildert Steinlein:
Die meisten Teilnehmer kommen aus Mittel- und Südamerika - da wird es sicher viele interessante Begegnungen geben. Ich denke dieser Weltjugendtag kann unseren Horizont erweitern und uns neue Perspektiven zeigen.
Weltjugendtags-Feeling in Österreich
Das Weltjugendtags-Feeling nach Österreich holen parallel zum Jugendtreffen in Panama Ende Jänner zwei mehrtägige Großveranstaltungen für jene, die nicht nach Mittelamerika reisen können. Am 26. und 27. Jänner organisieren die Diözesen St. Pölten und Linz einen Diözesanen Weltjugendtag in der Innenstadt von Amstetten in Niederösterreich. Für die mehreren Hundert erwarteten Teilnehmer gibt es Jugendgottesdienste, Workshopangebote und Musik. Anmelden können sich Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene.
Bereits am 25. Jänner startet in Pressbaum bei Wien ein weiteres großes, dreitägiges Weltjugendtagswochenende mit Gottesdiensten (u.a. mit dem emeritieren Bischof Klaus Küng), Workshops, Katechesen und Lobpreis. Übernachtet wird bei dem von der Pfarre Pressbaum organisierten Jugendtreffen in Turnsälen. Zum Abschluss ist am Sonntagabend auch eine Live-Schaltung nach Panama zur großen Weltjugendtagsmesse mit dem Papst geplant. (Infos und Anmeldung - Diözesaner Weltjugendtag in Amstetten: https://kiju.dsp.at/dwjt bzw. "Weltjugendtag in Pressbaum": www.weltjugendtaginpressbaum.com)
Großtreffen im Dreijahresrhythmus
Der Weltjugendtag (WJT) wird von der katholischen Kirche ausgerichtet und geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Das jeweilige katholische Kirchenoberhaupt lädt jährlich junge Christen aller Erdteile zu einem Treffen unter einem bestimmten Motto ein. Im Wechsel werden die Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Diözesen vor Ort sowie rund alle drei Jahre als weltweites Großtreffen organisiert. Papst Franziskus nahm bereits an zwei früheren solchen Großtreffen teil, 2013 im brasilianischen Rio de Janeiro und 2016 in Krakau in Polen.
Panama ist der bislang kleinste Staat, in dem ein Weltjugendtag stattfindet. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner sind Katholiken, etwa 10 Prozent sind Protestanten. Gewöhnlich finden die Weltjugendtage eigentlich in den Monaten Juli und August statt, doch ist in diesen Monaten in Panama Regenzeit, während die Hauptferien in den trockenen Wintermonaten stattfinden.
Das offizielle WJT-Motto ist dieses Mal die Antwort Marias an den Engel Gabriel: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort". Das katholische Welttreffen beginnt bereits am 16. Jänner mit gesonderten, fünftägigen Programmangeboten in den panamaischen Diözesen. Am 21. Jänner starten die Haupttage des Weltjugendtags, den der Erzbischof von Panama-Stadt, Jose Domingo Ulloa, am 22. Jänner mit einer hl. Messe eröffnen wird.
Quelle: kathpress