Bischof Schwarz: Gurk-Prüfbericht bestätigt regelkonformes Wirtschaften
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz sieht im Rohbericht zur wirtschaftlichen Gebarung des Bistums Gurk in seiner Ära die "Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften" bestätigt. Das hat der frühere Kärntner Bischof in einer schriftlichen Stellungnahme am Montagabend gegenüber Kathpress betont. Es hätten keine Tätigkeiten stattgefunden, die den Bestand des Bistums gefährden oder seine Entwicklung wesentlich beeinträchtigen hätten können. Gleichzeitig begrüßt der Bischof das Einschreiten der vatikanischen Bischofskongregation, die am Montag die Leitung der Diözese überraschend angewiesen hatte, den Bericht zuerst an die Bischofskongregation zu übermittlen und die für Dienstag angekündigte Pressekonferenz zum Prüfbericht abzusagen.
Als Bischof sei er, Schwarz, "dankbar, dass die Bischofskongregation die Entscheidung getroffen hat, den kirchenrechtlich korrekten Weg einzufordern. Der Wille zur Wahrheit ist auch der Wille zu klaren Regeln und zu Transparenz." Bischof Schwarz erinnerte, dass er seit seinem Schreiben nach Rom im Juli auf Rückmeldung und Klärung warte. Dass die vatikanische Bischofskongregation jetzt klare Weisungen an die Diözesanleitung in Kärnten erteilt habe, "war für mich ebenfalls überraschend - dass sie tätig werden, nicht".
Zum Gesamtvorgang hält der jetzige St. Pöltner Bischof fest:
Über mich als amtierenden Bischof wurde keine päpstliche Visitation angeordnet; ich habe von Beginn an mein Interesse an den Ergebnissen der wirtschaftlichen Prüfung bekundet. Gleichzeitig ist es genau so vorgesehen, wie es nun stattfindet: eine Gesamtbeurteilung des Wirkens eines Bischofs wird von der zuständigen Kongregation für die Bischöfe in Rom vorgenommen, nicht vom interimistischen Leiter einer Diözese.
- womit Schwarz auf den Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger abzielt.
Guggenberger hatte sich am Montag nach Bekanntwerden der Weisung aus Rom betroffen gezeigt. Er werde die Weisung selbstverständlich befolgen, meinte er gegenüber der APA:
Dem Ansehen der Kirche wird dadurch großer Schaden zugefügt, weil die Wahrheit auf diese Weise behindert wird. Dass sie ganz verunmöglicht wird, glaube ich aber nicht.
Bei dieser Weisung könne es sich nur "um einen weiteren Versuch des Verschiebens, der Wahrheit in die Augen zu sehen, handeln", fügte Guggenberger hinzu.
Demgegenüber hält Bischof Schwarz in seiner Stellungnahme nun fest, dass die Bischofskongregation in Rom für die Bischöfe und die Diözesen die zuständige Behörde sei.
Die Unterstellung, dass durch ihr Tätigwerden Vertuschung und nicht Klarheit entsteht, wird der römischen Behörde nicht gerecht. Sowohl für den Herrn Diözesanadministrator als auch für mich ist dadurch Unabhängigkeit endlich gewährleistet.
So Schwarz, der gleichzeitig in der Sache seine neuerliche "Bereitschaft zu einer gemeinsamen Stellungnahme mit Administrator Guggenberger" bekundet.
"Keine schwerwiegenden Verstöße"
In seiner Stellungnahme geht Bischof Schwarz auch inhaltlich auf den ihm bekannten Rohbericht über die wirtschaftliche Situation des Bistums Gurk ein und betont:
Wahrheit ist, dass der Rohbericht die 'Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der ergänzenden Bestimmungen der Geschäftsordnung für den Wirtschaftsrat und der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung' festhält.
Zudem hätten laut Rohbericht "keine Tätigkeiten stattgefunden, die den Bestand des Bistums gefährden oder seine Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können. Ebenfalls konnten laut Rohbericht keine schwerwiegenden Verstöße der gesetzlichen Vertreter oder von den Arbeitnehmern gegen Gesetz oder Geschäftsordnung erkannt werden", erklärt Bischof Schwarz.
Weiters betont Schwarz, dass sich seine Tätigkeiten als Bischof "immer an den Vorgaben des Kirchenrechts orientiert haben: die Erhaltung und Vermehrung des Stammvermögens des Bistums. Das zeigt sich in den massiven Wertsteigerungen angekaufter Immobilien, dem Rückkauf von Forstflächen, sowie umfangreichen Sanierungen von Beständen. Es ist wichtig, diese Investitionen nicht als Schaden darzustellen." Im Blick auf das zum bischöflichen Mensalgut gehörende Bildungshaus in St. Georgen/Längsee gibt Schwarz zu bedenken, dass Bildungshäuser generell keine Einkommensquellen, sondern so wie in anderen Diözesen auch "Zuschussbetriebe" seien, nicht zuletzt aufgrund der nötigen Investitionen, um sie auf einen "zeitgemäßen Stand zu bringen".
Zur öffentlichen Diskussion rund um seine Person, erklärt Bischof Schwarz:
Es tut mir leid, dass mein Weggang aus Kärnten für soviel Irritationen gesorgt hat. Es tut mir ebenfalls leid, wenn Entscheidungen meiner Amtszeit für Unklarheiten gesorgt haben. Ich möchte eines klarstellen: Der Bericht stellt ein kleines Segment der Tätigkeiten des Bistums dar. Die prüfende Kanzlei war seit vielen Jahren auch Wirtschaftsprüfer der Diözese, diese zeichnet ein klares Bild und positives Zeugnis.
Quelle: kathpress