Edtstadler: Jerusalemer Hospiz wird mit 675.000 Euro unterstützt
Kirchenvertreter und Politik haben am Mittwochabend bei einer Buchpräsentation in Wien die große Bedeutung des seit 1863 bestehenden Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem hervorgehoben. Staatssekretärin Karoline Edtstadler, die vor wenigen Wochen Israel besucht hatte, sprach von "einem Stück Heimat in Israel"; für die Bundesregierung sei es wichtig, den Ausbau der Einrichtung zu unterstützen. Dazu habe man 675.000 Euro beigesteuert.
Edtstadler äußerte sich bei einem Round-Table-Gespräch mit Hospizrektor Markus Bugnyar - er ist Autor eines neuen Pilgerführers mit dem Titel "Als die Sonne aufging" -, Präsident Georg Habsburg-Lothringen (Gesellschaft vom Hl. Land) und Prof. P. Karl Wallner (Päpstliche Missionswerke). In einer Ansprache dankte der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics Rektor Bugnyar für seinen Dienst im Hospiz an der Via Dolorosa: "Es ist unser gemeinsames Haus, es ist unsere gemeinsame Geschichte, es ist ein Brückenkopf", so der Bischof.
Bugnyar berichtete, dass es jährlich große Wachstumsraten beim Pilgerstrom ins Heilige Land gebe. Die Zahlen bis 30. Juni 2018 seien so hoch wie jene bis 31. August in den vorangegangenen Jahren. Deshalb habe man sich zu einem Ausbau des Hospizes entschlossen. Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan und seien weit fortgeschritten.
Zwölf Wohneinheiten kommen durch die "Casa Austria" an der nördlichen Front des Grundstücks zusätzlich zu den 32 bestehenden Gästezimmern hinzu. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 3,4 Millionen Euro. Die Pläne der "Casa Austria" stammen vom israelischen Architekten Zeev Baran, umgesetzt wird es vom palästinensischen Bauunternehmen Darwisch aus einem Jerusalemer Vorort. Das Bauprojekt verbindet somit die Völker und Religionen. Die Eröffnung ist für Anfang 2019 geplant.
Das Pilgerhaus der katholischen Kirche Österreichs in der Jerusalemer Altstadt werde jährlich von rund 80.000 Österreichern und Gläubigen aus aller Welt besucht, berichtete Bugnyar. Das Hospiz trage mit 26 Angestellten auch soziale Verantwortung, sei Veranstalter von Symposien und Ausstellungen, die auch schwierige Themen wie Holocaust und Nahostkonflikt behandelten. Das Hospiz sei außerdem eng mit der Pfarre "Zur Heiligen Familie" in Gaza-Stadt verbunden.
Das Buch "Als die Sonne aufging - Mit Jesus unterwegs zum Leben" von Rektor Bugnyar versteht sich als besonderer Reisebegleiter. Aus der Begegnung mit zahlreichen Heilig-Land-Wallfahrten aus aller Welt ist über die Jahre eine geistliche Zusammenschau der biblischen Orte und Texte erwachsen. Der Weg führt zu den wichtigsten Stätten des Heiligen Landes, die durch das Zeugnis der Bibel und die Gebete des tief in die menschliche Vergangenheit zurückreichenden Besucherstroms geheiligt sind.
Die einzelnen Betrachtungen können auch für Feiern im Lauf des Kirchenjahrs fruchtbar gemacht werden, und der Predigtband kann als spiritueller Weggefährte verstanden werden. An den Orten Jesu brechen für viele Sinnsuchende oftmals sehr existenzielle Fragen auf, die nach einer Antwort rufen, was im Buch thematisiert wird. Bugnyars Buch verweist somit darauf, dass Pilgerbegleitung vor allem Seelsorge ist.
Das Buch "Als die Sonne aufging- Mit Jesus unterwegs zum Leben", zu dem Kardinal Christoph Schönborn das Vorwort geschrieben hat, ist im Be&Be-Verlag Heiligenkreuz erschienen. (Online-Bestellungen: www.klosterladen-heiligenkreuz.at/als-die-sonne-aufging.html)
Quelle: kathpress