Wien: Symposion zu 70 Jahren UN-Menschenrechts-Deklaration
Vor 70 Jahren - am 10. Dezember 1948 - wurde in Paris von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) verkündet. Dieses Ereignis und die weitreichenden Folgen stehen im Mittelpunkt einer Tagung, die unter dem Titel "Menschenrechte in interkultureller Perspektive" am kommenden Freitag, 7. Dezember, in Wien stattfindet. Veranstalter der Tagung, die von 14.30 bis 19 Uhr im Wiener Otto-Mauer-Zentrum (Währinger Straße 2-4) stattfindet, sind der Katholische AkademikerInnenverband Wien, die Katholische Hochschuljugend Wien, die Wiener Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie sowie die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte habe von Anfang an den interkulturellen Dialog und "über kulturelle Grenzen hinweg eine globale Menschenrechtskultur befördert", heißt es in der Einladung. Bereits im Vorfeld habe dieser interkulturelle Dialog eine wesentliche Rolle gespielt im Blick auf die argumentative Begründung der Menschenrechte. "Die rechtliche Durchsetzung der Menschenrechte stand seit jeher in einer Spannung zu politischen und imperialen Machtinteressen". Die Aktualität der Tagung liege damit zugleich auf der Hand, so die Veranstalter weiter, werde doch in jüngster Zeit "die Idee universaler Menschenrechte sowohl in Europa als auch in anderen Weltregionen durch einen autoritären Ethnonationalismus offen in Frage gestellt".
Die Tagung beginnt mit einem Vortrag des Innsbrucker Europa- und Völkerrechtlers Prof. Andreas Müller ("Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Zwischen Norm und Verheißung"); es folgen Vorträge vom Bochumer Ostasien-Experten Prof. Heiner Roetz ("China in der Menschenrechtsdebatte"), der Wiener Philosophin Anke Graneß ("Zum Diskurs über die Menschenrechte in Afrika. Feministische Perspektiven") sowie des in Kassel und in Paris Philosophie lehrenden Sarhan Dhouib ("Islam und Menschenrechte. Eine alte Debatte und neuen Perspektiven"). Den Abschluss bildet ein Vortrag des Wiener Professors für Christliche Philosophie, Hans Schelkshorn, zum Thema "Säkulare und christliche Perspektiven in der westlichen Menschenrechtsdebatte".
Quelle: kathpress