Sr. Mayrhofer: "Kopftuch-Verbot für Kinder nicht sinnvoll"
Die Präsidentin der "Vereinigung der Frauenorden Österreichs", Sr. Beatrix Mayrhofer, hat einmal mehr ihre Kritik am Kopftuchverbot in heimischen Schulen und Kindergärten bekräftigt. Sie halte ein Kopftuch-Verbot für Mädchen für nicht sinnvoll, so Mayrhofer im "Kathpress"-Gespräch am Rande der Herbsttagung der Ordensgemeinschaften in Wien-Lainz. Grundsätzlich stehe sie Kopftüchern bei kleinen Mädchen kritisch gegenüber, ein Verbot sei allerdings nicht die richtige Lösung und erschwere sogar noch die Integration, so die Ordensfrau. Dadurch wachse nur die Opposition Betroffener dem Staat gegenüber und treibe diese in die Isolation.
Letztlich gehe es bei dem Vorhaben der Regierung schlicht um eine spezifische Ansage gegen den Islam, so Mayrhofer. Auch das Argument, dass man damit einen Schritt gegen die Unterdrückung der Frau setzten will, führe sich ad absurdum, "wenn nun auch Buben der Religionsgemeinschaft der Sihks keinen Turban mehr tragen dürfen".
Besonderes Augenmerk richtete die Ordensvertreterin zudem auf die Durchführung des Verbotes.
Wie soll das in der Praxis funktionieren? Was passiert, wenn Mädchen mit Kopftuch kommen? Wer nimmt diesen dann selbst das Kopftuch ab und schaut dann, was passiert? Wer soll denn das praktisch durchführen - und mit welchen Konsequenzen?
So die Frauenorden-Präsidentin. Sinnvoller sei es, mit Betroffenen bzw. deren Eltern ins Gespräch zu kommen und Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken.
Die Bund-Länder-Vereinbarung für den Ausbau der Kinderbetreuung ist am Dienstag vom Nationalrat einstimmig beschlossen worden. Eingeführt wird damit auch die verbindliche Vermittlung von Grundwerten sowie ein Kopftuchverbot in den elementaren Bildungseinrichtungen.
Quelle: kathpress