Spendenbericht zeigt Rekordniveau mit Caritas an der Spitze
Der "Fundraising Verband Austria" (FVA) hat am Mittwoch den Spendenbericht 2018 präsentiert. Demnach wird das Aufkommen in diesem Jahr voraussichtlich 675 Millionen Euro betragen. Die Spendenbeteiligung bleibt damit auf Rekordniveau. Unter den im Spendenbericht 2018 angeführten 100 Organisationen führt die Caritas mit 77,58 Millionen Euro (Vorjahrszahlen).
Die weiteren zehn größten kirchlichen - oder mit kirchlichen Partnern arbeitenden - Hilfswerke sind: Dreikönigsaktion (17,9 Mio; Platz 5), Missio (10,42 Mio; Platz 10), MIVA (5,26 Mio; Platz 19), Concordia (4,58 Mio; Platz 22), Jugend Eine Welt (4,49 Mio; Platz 23), Sei so frei/Bruder in Not (3,51 Mio; Platz 32), Steyler Missionare (3,39 Mio; Platz 33), Caritas Socialis (3,37 Mio, Platz 35), Familienfasttag (2,49 Mio; Platz 45), Diakonie (2,17 Mio; Platz 50) sowie Entwicklungshilfeklub (2,11 Mio; Platz 51).
"Die Österreicher sind solidarisch wie noch nie. Sie erkennen die Not und spenden dieses Jahr 675 Millionen Euro. Österreichs NGOs sagen Danke", erklärte FVA-Geschäftsführer Günther Lutschinger, bei der Präsentation. Abzuwarten bleibe, wie sich die Sammlungen rund um die Weihnachtszeit auswirken werden, die in der Regel 25 bis 30 Prozent des gesamten Aufkommens betragen.
Das ursprünglich für 2017 erwartete Spendenaufkommen von 630 Millionen Euro haben die Österreicher klar übertroffen. Mit 660 Millionen Euro unterstützten sie letztes Jahr die Projekte der gemeinnützigen Organisationen tatkräftig.
Spendenabsetzbarkeit wirkt
Ein Trend der vergangenen Jahre setzt sich auch 2018 fort. Die Österreicher unterstützen die Organisationen immer stärker über längerfristige Spenden wie etwa über Paten- oder Fördermitgliedschaften. Rund 15 Prozent des Spendenaufkommens wird auf diese Weise gespendet.
Die Salzburger, Tiroler und Vorarlberger sind im Bundesvergleich dieses Jahr am großzügigsten. Mit 139 Euro ist die durchschnittliche Spende hier besonders hoch und liegt klar über dem bundesweiten Schnitt von 113 Euro.
Zu dem positiven Gesamtergebnis haben einmal mehr die Rahmenbedingungen der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden beigetragen. Bereits eine Million Österreicher nutzen die Absetzbarkeit und jeder dritte Spendeneuro wird in den Steuererklärungen angegeben.
Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden ist bei den Österreichern angekommen und hat sich massiv auf das Spendenaufkommen der Organisationen ausgewirkt.
Österreich im europäischen Mittelfeld
Die Österreicher sind laut FVA allerdings "keine Spendenweltmeister", wie oft behauptet wird. Es spenden zwar im internationalen Vergleich sehr viele Menschen, die Spendenhöhe ist aber geringer.
"Insgesamt ist aber erfreulich, dass sich bereits 6 von 10 Österreichern zu den Spendern zählen und die durchschnittliche Spende in den vergangenen Jahren gestiegen ist", erklärte Bernhard Hofer, Geschäftsführer des Umfrageinstituts Public Opinion.
Beim Spenden unterstützen die Österreicher am liebsten Kinder, Tiere und die Katastrophenhilfe im Inland. Die Sympathie mit der Organisation ist dabei der wichtigste Beweggrund, gefolgt von der Sicherheit, dass die Spenden zweckgemäß ankommen. (Spendenbericht im Volltext unter: www.fundraising.at)
Quelle: kathpress