Bundespräsident dankt Nuntius für "Wirken in unserem Land"
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Dienstag bei einem Festakt in der Wiener Hofburg den scheidenden Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, namens der Republik für sein neunjähriges "Wirken in unserem Land" auf den drei Ebenen Ortskirchenleitungs-Organisation, diplomatische Vatikan-Vertretung und Diplomatie-Doyensfunktion gedankt. Der Nuntius wurde bei dem Festakt mit einem hohen Orden ausgezeichnet; dabei handelt es sich um das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich.
Wie Van der Bellen erinnerte, seien seit 2009 unter Mithilfe Zurbriggens "immerhin für acht der zehn österreichischen Diözesen neue Bischöfe ernannt" worden, und diese "Neuen" seien "von den Katholikinnen und Katholiken ihrer Diözesen mit großem Wohlwollen angenommen" worden. Das zeige, dass Zurbriggen bei Personalentscheidungen "mit Sorgfalt und Umsicht" vorgegangen sei.
Auch als Diplomatischer Vertreter des Heiligen Stuhls und als Doyen des Diplomatischen Corps habe sich Erzbischof Zurbriggen bewährt. Die guten Vatikan-Wien-Beziehungen "wurden mir im vergangenen Jahr bei meinen Besuchen in Rom bei Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Parolin ausdrücklich bestätigt", hob der Bundespräsident hervor. Als Doyen, Repräsentant und Sprecher des Diplomatischen Corps habe Zurbriggen überdies "mit großer Sorgfalt sowie mit großem diplomatischen Geschick und viel menschlicher Wärme" agiert.
Nuntius Zurbriggen erinnerte an seine Schweizer Herkunft und die uralte Verbundenheit der beiden Nachbarländer. "Die Schweizer haben die Habsburger nach Österreich geschickt, und jetzt bedanken sich die Österreicher bei einem Schweizer mit dieser Habsburger-Schärpe", so Zurbriggen in seinen humorvollen Dankesworten und im Blick auf den erhaltenen rot-weiß-roten Umhänge-Orden. Er habe in Wien seine schönsten Jahre im diplomatischen Dienst verbracht, bekannte er.
Was ihn sehr freue, sei der Zuspruch der Diözesen für die seit 2009 ernannten Bischöfe. Er sei "stark verbunden" mit ihnen. Im Blick auf die wegen des Wechsels von Alois Schwarz nach St. Pölten jetzt entstandene Vakanz in Gurk-Klagenfurt sagte Zurbriggen, "der erste Teil in Gurk ist abgehakt, für den zweiten Teil reicht es nicht mehr, aber man muss ja auch dem Nachfolger etwas lassen".
Abschließend berichtete der Nuntius, dass er seinen Ruhestand ab Dezember in Brig im Wallis verbringen werde, wo auch sein Bruder lebe. Er wolle nicht über den Abschied trauern, obwohl es Grund dafür gebe, und er zitierte den kolumbianischen Dichter Gabriel Garcia Marquez: "Sei nicht traurig, dass es vorbei ist, sondern sei froh, dass es schön war."
Quelle: kathpress