"Oberin-Gleixner-Bibliothek" erinnert an "Mutter der Ökumene"
Anlässlich der Eröffnung der "Oberin-Gleixner-Bibliothek" an der Fachbereichsbibliothek Theologie der Universitätsbibliothek Wien wird am 29. November der verstorbenen "Mutter der Ökumene", Christine Gleixner, gedacht. Die Werke der neuen Bibliothek stammen aus dem Nachlass der Ordensfrau, die 2015 verstorben war, hieß es in einer Aussendung am Freitag. 2016 wurde der Bibliotheksbestand von rund 110 Laufmetern der Fachbereichsbibliothek zur Verfügung gestellt, die diesen nun teilweise aufgenommen hat. Im Zuge der Eröffnung werden am 3. Todestag Gleixners bei einem Festakt in der Schenkenstraße u.a. Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Altbischof Herwig Sturm und Univ.-Prof. i.R. Rudolf Prokschi an das Lebenswerk der Ordensfrau erinnern.
Aufgearbeitet haben den Bibliotheksbestand der verstorbenen Oberin zwei Absolventinnen des Universitätslehrgangs "Library and Information Studies". Ein Ziel des Projektes war es, die "Oberin-Gleixner-Bibliothek" soweit zu sichten und zu erschließen, dass eine nachfolgende Entscheidung über die Aufnahme von Titeln in den Bestand der Fachbereichsbibliothek Theologie ermöglicht wurde.
Die Oberin der apostolischen Ordensgemeinschaft "Frauen von Bethanien" setzte sich vor allem für die Ökumene und den Dialog mit nichtchristlichen Religionen ein. Von besonderem Interesse für die Fachbereichsbibliothek waren deshalb inhaltlich der Thematik Ökumene zuzuordnende Titel, sowie Bände, die persönliche Vermerke von Gleixner oder anderen Personen enthalten (Widmungen, Notizen, Beilagen). Dabei entstand auch eine umfassende Biographie der Oberin, die nun online zugänglich ist (https://bit.ly/2zqN0vT).
Ökumenisches Lebenswerk
Christine Gleixner, geboren am 22. Juni 1926, studierte zunächst Biologie; 1949 trat sie in die Ordensgemeinschaft der "Frauen von Bethanien" in Bloemendaal (Niederlande) ein. Sie studierte Theologie und Pastoralkatechese an der Ordenshochschule, aber auch an den Universitäten von Nijmegen und Utrecht.
Für ihr ökumenisches Engagement, das sie bereits 1955 begann, erhielt Gleixner zahlreiche Auszeichnungen. Die Republik Österreich ehrte sie mit dem Professorentitel und dem "Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse". Die Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz verlieh ihr den Ehrendoktortitel. 2009 erhielt sie den "Abt-Emmanuel-Heufelder"-Preis der bayrischen Benediktinerabtei Niederaltaich.
Gleixner lebte die letzten Jahre zurückgezogen in ihrer kleinen Ordensgemeinschaft und verstarb am 29. November 2015 im 90. Lebensjahr in Wien. Durch ihren jahrzehntelangen vielfältigen Einsatz für das tiefere Bewusstwerden des gemeinsamen Glaubens wurde Christine Gleixner zur "Mutter der Ökumene" in Österreich und darüber hinaus.
Quelle: kathpress