Asyl: Salzburger Pastoralrat fordert "Härtefallkommission"
Der Pastoralrat der Erzdiözese Salzburg fordert die rasche Schaffung von auf Landesebene angesiedelten "Härtefallkommissionen", die nach negativen Entscheidungen in Asylverfahren noch einmal die Möglichkeit der Zuerkennung eines humanitären Aufenthaltstitels prüfen. Von diesen Kommissionen sollten dabei "die Erfahrungen von betreuenden Behörden, Gemeinden, Kirchen, ehrenamtlichen Gruppen oder Privatpersonen gehört werden", wird in einer an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gerichteten und vom Pastoralrat einstimmig beschlossenen Resolution festgehalten, wie die Erzdiözese Salzburg am Mittwoch mitteilte.
In vielen Pfarren bangten derzeit in der Flüchtlingsarbeit Engagierte um ihre Schützlinge, heißt es in dem von der Pastoralratsvorsitzenden Sr. Christa Baich unterzeichneten Schreiben an den Regierungschef. Durch die zuletzt mehrfach erfolgte Abschiebung von Flüchtlingen "ohne Rücksicht auf Integrationsgrad und unter Missachtung menschlicher Standards" würde auch der zivilgesellschaftliche Einsatz vieler freiwilliger Helfer von den Behörden "zunichtegemacht". Dies sei "nicht nur wirtschaftlich unsinnig", wird kritisiert, "sondern trifft österreichweit Tausende Menschen, die aus Überzeugung dem Staat geholfen haben, die Flüchtlingskrise zu bewältigen und die notwendige Integration der Flüchtlinge zu bewerkstelligen."
Es sei "höchst an der Zeit", Vertreter der Zivilgesellschaft in die Entscheidungen "einzubinden oder zumindest anzuhören", so die Pastoralratsmitglieder. Geschehen solle dies im Rahmen einer institutionalisierten Möglichkeit zur neuerlichen Prüfung eines humanitären Aufenthalts, "bei der die Informationen und Erfahrungen der die betroffenen Asylsuchenden betreuenden Behörden, Gemeinden, Kirchen, der ehrenamtlichen Gruppen oder Privatpersonen gehört werden und in die Entscheidungsfindung einfließen".
Quelle: kathpress