"Pater Johannes Schasching SJ-Preis" zum 12. Mal vergeben
Bereits zum 12. Mal ist am Montagabend in Wien der "Preis zur Förderung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Ethik und Religion" vergeben worden. Der von der Industriellenvereinigung (IV) in Kooperation mit der Katholischen Universität (KU) Linz ausgeschriebene Preis hieß früher in der Kurzform "WER-Preis" und wird seit 2016 in Erinnerung an den großen katholischen Sozialethiker (1917-2013) als "Pater Johannes Schasching SJ-Preis" ausgeschrieben. Die Auszeichnung folgt den Impulsen des Jesuiten, "sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht" zu wirtschaften, hieß es in einer Aussendung der IV am Dienstag.
Der Preis zeichnet alle zwei Jahre Studierende sowie junge Wissenschaftler aus, die sich in ihren Arbeiten mit dem Verhältnis der Wirtschaft zu Ethik, Religion oder Kirchen auseinandersetzen. Insgesamt ist er mit 7.500 Euro dotiert und wird heuer an sieben Preisträger vergeben. Dieses Jahr wurden mit 24 so viele Arbeiten eingereicht wie noch nie zuvor.
In der Kategorie "Dissertation und Habilitation" wurde Claudia Pagagnini von der Universität Innsbruck ausgezeichnet. Der Preis in der Kategorie "Bachelor- und Masterarbeiten" ging an Stefanie Hinterleitner. In der Kategorie "Seminararbeiten, Zeitschriftenbeiträge und Essays" setzten sich Univ.-Prof. Ewald Aschauer von der Wirtschaftsuniversität Wien, Birgit Feldbauer-Durstmüller, Michael Kuttner und Naomi Miyazaki durch. Der Preis in der Kategorie "Seminararbeiten" ging an Tony Bharath Kenneth Mathew.
Gelehrter und Ratgeber
Der am 10. März 1917 im oberösterreichischen St. Roman geborene P. Schasching verstarb 96-jährig am 20. September 2013 in Wien. Er gilt als führender Proponent der Katholischen Soziallehre und war Ratgeber von Päpsten, Bischöfen, Spitzenpolitikern und Wirtschaftsmanagern. In Rom arbeitete er mit an der Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre, wie sie in den Rundschreiben "Sollicitudo rei socialis" (1987) und "Centesimus annus" (1991) von Papst Johannes Paul II. Gestalt gewann. Schasching hatte auch entscheidenden Anteil an der Erarbeitung des Sozialhirtenbriefes der Österreichischen Bischöfe (1990).
Für seine Verdienste als Sozialethiker wurde Schasching vielfach geehrt, u.a. mit dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" (1987) sowie mit mehreren Ehrendoktoraten.
Quelle: kathpress