Schönborn: "Österreich braucht gelebte Menschlichkeit"
Mitmenschlichkeit wird das entscheidende Kriterium sein, ob Österreich in eine gute Zukunft geht: Das betont Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitag-Kolumne für die Gratiszeitung "Heute". "Eine funktionierende Demokratie braucht die Mitverantwortung aller. Besonders aber gelebte Menschlichkeit! Dann hat Österreichs Republik Zukunft", so der Wiener Erzbischof wörtlich.
Schönborn verweist auf die Festrede der Kärntner Schriftstellerin Maja Haderlap beim Staatsakt zum Republiks-Jubiläum in der Wiener Staastoper am vergangenen Montag. Sie habe davon gesprochen, dass "die Zeichen der Zeit auf Sturm" stehen würden. Die Globalisierung der Märkte, die fortschreitende Digitalisierung, die Zerstörung der Umwelt und eine weitreichende Ökonomisierung des Menschen seien die neuen großen Gefahren.
Das wirft laut Schönborn zentrale Fragen auf:
Werden wir unsere Freiheit und politische Ordnung, die Werte der Demokratie, auch in Zukunft aufrechterhalten können? Wie gehen wir mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft um, die nicht den ökonomischen Anforderungen der modernen Leistungsgesellschaft entsprechen? Wie mit den Arbeitslosen, den Armen und den Migranten, die bei uns Schutz suchen?
Der Kardinal verweist in diesem Zusammenhang auch auf den kirchlichen "Welttag der Armen", den die katholische Kirche am Sonntag, 18. November, begeht.
Quelle: kathpress