Liturgie-Bischof Leichtfried präsentiert neues Lektionar
Zwei Jahre nach ihrer Präsentation durch die Bischofskonferenzen des deutschsprachigen Raumes hält sie nun Einzug in die Messe: Ab dem Ersten Adventsonntag, der heuer auf den 2. Dezember fällt, wird die neue Bibelübersetzung bei den gottesdienstlichen Schriftlesungen verwendet. Das dafür nötige Lektionar ist jetzt erschienen und wird vom für Bibel und Liturgie in der Bischofskonferenz zuständigen Weihbischof Anton Leichtfried am 15. November in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.
Für den St. Pöltner Weihbischof ist es gleichzeitig seine Antrittspressekonferenz als österreichischer Liturgie-Bischof. Erst letzte Woche wurde von der Bischofskonferenz mit diesem Themenbereich zusätzlich betraut. Dabei gehe es um die "wichtige Zusammenarbeit in liturgischen Fragen im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit meinen Aufgaben im Bibelwerk bilden damit Schrift und Liturgie auch einen sinnvollen inhaltlichen Zusammenhang", so Leichtfried.
Gemeinsam mit dem Weihbischof werden die Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, Elisabeth Birnbaum, und der Generalsekretär des Österreichischen Liturgischen Instituts, Christoph Freilinger, Auskunft über das neue Messlektionar, die Besonderheiten der Revidierten Einheitsübersetzung der Bibel und die ab Advent startenden "Jahre der Bibel" geben. Die Pressekonferenz findet am Donnerstag, 15. November, um 10 Uhr, im "Club Stephansplatz 4" (1010 Wien, Stephansplatz 4) statt. Alle Redaktionen sind herzlich eingeladen, dazu Vertreter zu entsenden.
Bibeltexte in neuem Klang
Das Messlektionar in der Revidierten Einheitsübersetzung für den deutschen Sprachraum erscheint in insgesamt acht Bänden, wovon nun der erste verfügbar ist. Die in den Gottesdiensten vorgetragenen Bibeltexte sind in drei "Lesejahre" unterteilt, die turnusmäßig am ersten Advent wechseln. Der jetzt erhältliche Band enthält die Texte für das Lesejahr C, das diesmal am 2. Dezember beginnt. Das Lesejahr A erscheint demnach zum Advent 2019 und im Jahr darauf das Lektionar für das Lesejahr B. Die übrigen fünf Bände enthalten die biblischen Texte für die sogenannten geprägten Zeiten (Weihnachts- und Osterfestkreis), für die gewöhnlichen Wochentage und die Heiligenfeste, für die Feier der Sakramente, Sakramentalien sowie von Begräbnissen und schließlich für die verschiedenen Votivmessen (mit Marienmessen).
Der neue Klang der liturgischen Verkündigung des Wortes Gottes findet in der künftigen Buchgestaltung eine optische Entsprechung. So präsentiert sich das Schriftbild aufgefrischt und zielt auf bessere Lesbarkeit. Die klare und ausdrucksstarke Einbandgestaltung hat der Wiener Künstler und Designer Christof Cremer gestaltet.
Die neue Einheitsübersetzung der Bibel war Ende 2016 von den Bischöfen im deutschen Sprachgebiet der Öffentlichkeit nach zehnjähriger Arbeit übergeben worden. Sie löste die Vorgängerfassung aus dem Jahr 1979 ab und ist heute die offizielle katholische Übersetzung in deutscher Sprache.
Eine ihrer Besonderheiten ist die konsequente Nähe zum Urtext. Sie greift den biblischen Originalton auf, ebenso die typisch biblische Sprach- und Bilderwelt, ohne zu reduzieren oder hinzuzufügen. Die Einheitsübersetzung von 2016 gilt als offizieller deutschsprachiger Bibeltext. Das bedeutet, dass sie auch Eingang in die liturgischen Bücher finden muss.
Quelle: kathpress