Caritas Socialis betreute 2016 über 14.000 Menschen
Über 1.900 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der "Caritas Socialis" (CS) haben im vergangenen Jahr mehr als 14.000 Menschen betreut. Das geht aus dem Jahresbericht der Schwesterngemeinschaft für 2016 hervor. Schwerpunkt lag demnach beim Bereich Hospiz & Palliative Care. Heute sei der "Palliative Care"-Gedanke in allen Einrichtungen der CS verankert und werde über das CS Hospiz Rennweg hinaus in allen stationären und mobilen Einrichtungen der CS gelebt, heißt es in dem Bericht.
Die zentrale Einrichtung des CS ist das Wiener Hospiz Rennweg, das seit seiner Gründung 1995 stetig gewachsen ist: Aufgrund der Verdoppelung der jährlich betreuten Hospizgäste seither findet aktuell ein großer Um- und Ausbau statt, teilte die Schwesterngemeinschaft mit; Zweibettzimmer werden dabei zu Einzel- bzw. Familienzimmer umfunktioniert, zudem ist ein zweiter Verabschiedungsraum, ein großes Wohlfühlbadezimmer und weitere Aufenthaltsräume und Gästezimmer im Entstehen.
2016 betreute das Hospiz im 3. Wiener Gemeindebezirk insgesamt 829 Personen, von denen 566 in Betreuung verstorben sind. Die Beratungsstelle Hospiz beriet im Vorjahr über 2.500 Personen, das mobile Palliativteam betreute knapp 170 Klienten mit ihren 476 Angehörigen in 21.538 Stunden, geht aus der Statistik hervor. Die Palliativstation verzeichnete 279 Patienten an 3.856 Betreuungstagen.
Schönborn: "Begleitung bis ans Ende"
Kardinal Christoph Schönborn schrieb in einem Grußwort zum Jahresbericht, er sei froh, in einem Land zu leben, "das sich bewusst entschieden hat mithilfe von Hospiz, Palliativmedizin und Patientenverfügung den Weg der menschenwürdigen Begleitung bis ans Lebensende zu gehen". Für die Arbeit der CS - die bisher 22 Jahre an "professioneller Pflege und Betreuung für schwer- und unheilbarkranke Menschen auf der Palliativstation sowie zuhause" sei er dankbar. Durch das Vorbild von Hildegard Burjan motiviert, sorgten alle Mitarbeiter, dass die schwer und unheilbar kranken Menschen "bestmögliche Pflege und Betreuung am Ende ihres Leben" erhielten, würdigte der Wiener Erzbischof den Einsatz.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl würdigte die gute Zusammenarbeit zwischen der CS und der Stadt Wien. "Das CS Hospiz Rennweg ist seit seinem Bestehen ein sehr wichtiger Partner der Stadt Wien." Als Ort der Menschlichkeit und Würde in den letzten Lebenstagen und -wochen, stehe das Hospiz bedürftigen Menschen mit bestmöglicher Schmerzmedizin, professioneller Pflege und psychosozialer Beratung zur Seite. "Würdevolle letzte Lebenstage und -wochen sind damit als Maxime der Hospizbegleitung in Wien sichergestellt", so Häupl. Ähnlich äußerte sich auch Gesundheits-Stadträtin Sandra Frauenberger.
Schwerpunkte Demenz und Langzeitpflege
Ein Schwerpunkt der CS liegt auch auf Menschen mit Demenz. Mit einem Beratungsservice werden Betroffene und Angehörige bei allen Fragen zu Pflege und Betreuung älterer und chronisch kranker Menschen unterstützt, speziell bei Demenzerkrankungen. Im vergangenen Jahr führte die Schwesterngemeinschaft 2.621 persönliche Beratungsgespräche oder E-Mail-Beratungen zum Thema Demenz durch. Mitarbeiter der CS unterstützen Demenzkranke aber auch zu Hause, 2016 in 367.161 Einsatzstunden bei 1.405 Klienten.
In den Wohnbereichen der stationären Pflege betreut die CS zudem in Lang- und Kurzzeitbetreuung Menschen, die rund um die Uhr Unterstützung brauchen. 2016 verzeichnete die CS 343 betreute Bewohner und 85.702 Betreuungstage. In den Tageszentren für Senioren wurde 184 Besucher an 14.555 Betreuungstagen geholfen.
Kinder in Extremsituationen
Als weiteres Aufgabengebiet sieht die CS Kinder am Beginn und Ende ihres Lebens. Im CS-Haus für Mutter und Kind (MUKI) half die Schwesterngemeinschaft im Vorjahr 33 Kindern und 27 Müttern in insgesamt 12.800 Übernachtungen bei einem Start in ein neues Leben. Die Einrichtung "Roter Anker" unterstützte in 916 Beratungsgesprächen 216 Kinder, die mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert sind, dazu gibt es auch eigene Kindergärten und Horte mit 13 Gruppen und speziellem Augenmerk auf solidarisches Miteinander. Eine eigene Beratungsstelle für Frauen und Familie boten 1.255 Klienten Hilfestellungen in rund 3.100 Gesprächen; 3.796 Personen wurden im Kleiderlager eingekleidet, an 369 Personen Lebensmittelpakte ausgeteilt.
1,4 Millionen Euro Spenden
Für das Jahr 2016 verzeichnet die "CS Caritas Socialis GmbH" für alle Werke Umsätze von insgesamt 40,4 Millionen Euro. Dass die öffentlichen Gelder - rund 800.000 Euro gingen an das mobile Palliativteam, rund 100.000 Euro gab es an Objektförderungen - dabei nur einen kleinen Teil ausmachen, geht darauf zurück, dass ein hoher Anteil der Förderungen vom Fond Soziales Wien in Form von Klientenförderungen direkt an die Gepflegten ausbezahlt wird.
1,4 Millionen Euro erhielten die CS-Einrichtungen durch private Spenden, Testamente und Legate. Christine Schäfer, Vorstandsvorsitzende der CS Privatstiftung, äußerte sich dankbar für das "wachsende Vertrauen über Jahre". Die Spendengelder ermöglichten es, "Leistungen für Menschen anzubieten und neue Projekte zu fördern, die von der öffentlichen Hand nicht finanziert werden können".
Quelle: kathpress