Ökumene-Gottesdienst mit Aufruf zur Achtsamkeit
Im Zeichen der Versöhnung 500 Jahre nach der Reformation ist am Sonntagabend ein Ökumene-Gottesdienst in St. Pölten gestanden. Die Ökumene müsse heute "das Gemeinsame in den Vordergrund stellen", sagte der neue Superintendent Lars Müller-Marienburg, der kürzlich zum Vorsitzenden des Ökumenischen Arbeitskreises NÖ-West gewählt worden ist, in der Predigt. Die gemeinsam mit dem Katholischen AkademikerInnenverband organisierte Feier in der Leopoldkapelle des Landhauses war der Niederösterreich-Höhepunkt der Gebetswoche für die Einheit der Christen.
"Ökumene" verstand Müller-Marienburg als ein Teilen der Freude der anderen Kirchen am Glauben, auch wenn man diesen vielleicht nicht ganz verstehen könne. Dazu nötig sei es jedoch, die feste Überzeugung zu überwinden, dass man als einzige Kirche rechtgläubig und "brav" sei. Achtsamer, respektvoller Umgang sei dazu wichtig, vor allem im Sprachgebrauch, wo es auch heute noch "Verletzungen" geben könne. Um der Gefahr der "Selbstgerechtigkeit" aus dem Weg zu gehen, sollten Kirchen "andere um ihre Meinung fragen".
Vielfalt der Kirchen sei "keine Sünde", betonte der Superintendent. "Einheit haben wir, weil wir gemeinsamen Gott anerkennen", wobei man darauf vertrauen müsse, "dass Gott alle christlichen Konfessionen liebt und alle sein dürfen".
Quelle: kathpress