"So eine Not habe ich noch nie gesehen"
Ein halbes Jahr nach Hurrikan Matthew ist Haiti weiterhin auf Hilfe von außen angewiesen. "So eine Not habe ich noch nie gesehen", äußerte Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der päpstlichen Missionswerke in Österreich ("missio"), bei einem Lokalaugenschein große Betroffenheit. Das Hilfswerk unterstützt die Bevölkerung Haitis seit dem schweren Erdbeben im Jahr 2010 und bittet angesichts der schwierigen Lage weiterhin um Spenden für das krisengeschüttelte Land.
Die Situation sei vor allem im Westen von Haiti dramatisch, berichtete Wallner von einer Armut katastrophalen Ausmaßes. Es gebe keinen Strom, auch nicht in Jeremie, dem Hauptort des Departements Grand'Anse im Südwesten Haitis. Und auch die katholische Kirche habe der Hurrikan schwer gezeichnet: 39 von 46 Kirchen, 219 von 224 Kapellen, Schulen, Kindergärten und Waisenhäuser seien zerstört. Priester hausten in Blechhütten und harrten bei den Menschen aus.
Die Anwesenheit der Kirche und ihrer Mitarbeiter sei für viele der letzte Rettungsanker. "Es sind nur wenig Hilfsorganisationen tätig, und um die Kirche kümmert sich niemand, obwohl die Pfarren hier alles tragen und alle soziale Hilfe organisieren", so Wallner. Neben den materiellen Nöten leisten kirchliche Mitarbeiter den oft traumatisierten Betroffenen auch seelischen Beistand.
(PSK-Spendenkonto: IBAN AT96 6000 0000 0701 5500, Kennwort "Haiti"; Onlinespenden unter www.missio.at)
Quelle: kathpress