
Tausende Teilnehmer bei Kroatenwallfahrt nach Mariazell
Tausende Kroaten aus dem Burgenland, Wien, Ungarn und der Slowakei haben am vergangenen Wochenende an der traditionellen Kroatenwallfahrt nach Mariazell teilgenommen. Die Wallfahrt ist ein Fixpunkt im Wallfahrtsprogramm der steirischen Basilika: Seit 1923 pilgern Ende August Kroaten aus den gemischtsprachigen Pfarren zur Mariazeller Gnadenstatue. 18 Pfarren bewältigten die gesamte Strecke nach Mariazell zu Fuß, berichtete die Diözese Eisenstadt am Mittwoch in einer Aussendung.
Zentraler Höhepunkt war auch in diesem Jahr ein Gottesdienst mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der in seiner Predigt vor tausenden Pilgern die Bedeutung Marias als Begleiterin und Wegweiserin für ein christliches Leben hervorhob: "Leben bedeutet immer, Lebensphasen durchschreiten, die letztlich auf ein Ziel ausgerichtet sind. Dafür braucht es konkrete Wegmarkierungen, die in unseren guten Werken, im Handeln aus dem Geist der Barmherzigkeit manifest werden", so der Bischof in Mariazell.
Zu jedem menschlichen Unterwegssein gehöre immer auch die Konfrontation mit Umwegen, Sackgassen und Holzwegen, kurz: die Möglichkeit, von einem in sich sinnerfüllten Weg abzukommen: "Gerade das Wallfahren ist eine ungemein moderne, ganzheitliche, den Menschen leiblich, geistig, personal und dialogisch ansprechende Gelegenheit zum Innehalten. Wallfahren ist eine Einladung zur Sammlung, zum Wenden und Aufspannen neuer Horizonte", so der Bischof, der zugleich betont: "Miteinander gemeinsam unterwegs sein ist eine wunderbare Erinnerung daran, dass es in einem sinnerfüllten Leben nicht um den Kampf um die vordersten und ersten Plätze geht, sondern um das Füreinander, um eine Einheit in Vielfalt, also um ein personal-dialogisches Miteinander, in dem wir einander wechselseitig als je einmalige Freiheitswesen freigeben".
Der langjährige Superior von Mariazell, Pater Karl Schauer, empfing heuer zum letzten Mal die Teilnehmer der Kroatenwallfahrt. Schauer wird nach beinahe 25-jähriger Tätigkeit künftig in verantwortungsvoller Position in der Diözese Eisenstadt tätig sein: "Wir freuen uns sehr darauf, dich gleichsam in unsere Diözese mitnehmen zu dürfen", so Zsifkovics zu P. Schauer.
Bei der Wallfahrt wurde die Wandermuttergottes von der Pfarrgemeinde Schachendorf an die slowakische Pfarre Kroatisch-Jahrndorf (Jarovce) überreicht. Die Wandermadonna wird im Zuge der jährlichen gemeinsamen Wallfahrt der Burgenlandkroaten sowie der in Wien, Ungarn und in der Slowakei lebenden Kroaten nach Mariazell getragen und dort einer jeweils anderen kroatischen Gemeinde zugeteilt. Die Idee dazu stammt vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan Laszlo und wird seit dem Jahr 1973 gepflegt.
Quelle: Kathpress