Nur Feindesliebe überwindet Unrecht in der Welt
Die Feindesliebe ist die einzige Chance, um das Unrecht in der Welt zu überwinden, und sie ist lebbar im Glauben an die Auferstehung. Diesen christlichen Glaubenskern stellte Bischof Alois Schwarz in das Zentrum seiner Predigt bei der Messe der Bischofskonferenz am Dienstagmorgen in der Mariazeller Basilika. Angesichts der Flut von oft negativen Nachrichten sei es "gut und hilfreich, den Tag mit dem Beten der Psalmen und dem Hinhören auf das Wort Gottes beginnen zu lassen, und sich erst dann aus Zeitung und Medien über die aktuellen Ereignisse zu informieren", empfahl der Bischof.
Wenn, wie im Tagesevangelium zu lesen ist, Gott über Gute und Böse gleichermaßen die Sonne scheinen lasse, so zeige sich darin das Wesen der christlichen Feindesliebe: Das Böse werde von Gott nicht etwa toleriert oder in Kauf genommen, sondern aktiv durch die Liebe überwunden, indem sie bewusst so wie die Sonne alle überstrahlt. "Das Christentum ist eine Religion der Liebe, und nicht der Toleranz", betonte der Bischof und fügte hinzu: "Das Recht des Stärkeren wird durch die Liebe unterlaufen." Kraft zur Feindesliebe komme dabei nicht nur aus dem christlichen Glauben an die Auferstehung, sondern auch von der Gewissheit, "Kinder des einen Vaters zu sein". "Alle Menschen sind von Gott her Geschwister. Er hat uns in schöpferischer Liebe einander geschenkt und daher sollen wir einander helfen, die Feinde zu lieben", so der Bischof.
Nach dem Gottesdienst setzen die Bischöfe ihre Beratungen in Mariazell fort, die am Dienstag ganz im Zeichen von "Rot-Weiß-Rot" stehen: So gibt es zu Mittag ein Zusammentreffen und Essen mit dem scheidenden Bundespräsidenten Heinz Fischer im Benediktinersuperiorat. Und am Abend unterbrechen die Bischöfe ihre Vollversammlung, um das erste Spiel der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußballeuropameisterschaft mitverfolgen zu können.
Quelle: kathpress