Der Landespolizeidirektor des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, ist für sein vielfach gelobtes Krisenmanagement im Zuge des Flüchtlingszustroms mit der höchsten Auszeichnung der Diözese Eisenstadt geehrt worden: Er erhielt am Montag aus den Händen von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics den St. Martinsorden in Gold. Doskozil habe durch sein "äußerst kompetentes, unaufgeregtes, besonnenes und zutiefst menschliches Handeln nicht nur hauptverantwortlich eine humane Bewältigung schwierigster Situationen gewährleistet, sondern gleichsam als ein 'Fels in der Brandung' dazu beigetragen, dass unsere Landsleute stets das Gefühl von Sicherheit haben konnten und die Stimmung immer positiv geblieben ist", lobte der Bischof.
Unter der Verantwortung Doskozils sei der Umgang der Polizei mit Schutzsuchenden "trotz der immensen Belastung äußerst sensibel und geduldig". Dies habe - wie er als "Europabischof" und Koordinator der EU-Bischöfe für Migration, Flucht und Integration wisse - "auch international große Beachtung gefunden", betonte Zsifkovics. Er bedankte sich auch für die gute Zusammenarbeit der Landespolizei mit der Caritas der Diözese Eisenstadt.
Der Bischof erinnerte auch an die Flüchtlingstragödie bei Parndorf, wo in der Nacht vom 26. auf den 27. August 2015 auf der Ostautobahn 71 Personen, darunter 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder, in einem von Ungarn aus nach Österreich fahrenden Kühllastwagen ums Leben kamen: "Diese Tragödie hat uns die vielen Tragödien, die sich nahezu wöchentlich in südlichen Ländern Europas abspielen, erst richtig anschaulich gemacht. Der Herausforderung, die sich aus dieser Flüchtlingsbewegung ergibt, können wir uns alle nicht entziehen, sei es aus christlicher Nächstenliebe, sei es aus rein humanistischen Gründen."
Bischof Zsifkovics lobte die vielen Burgenländerinnen und Burgenländer dafür, "Großartiges geleistet" zu haben als Mitglieder diverser Hilfsorganisationen oder spontane Freiwillige. Leider würden die Helfenden selbst dabei nicht nur Unterstützung erfahren, sondern seien "mitunter auch mit Gleichgültigkeit bis hin zu Hass konfrontiert". Die Flüchtlingsbewegung brauche freilich nicht nur dieses Engagement, sondern auch eine professionelle und gut organisierte Logistik. Auch daran habe die Arbeit der Landespolizei unter Doskozil maßgeblichen Anteil, würdigte der Bischof.
Der 45-jährige Hans Peter Doskozil ist seit September 2012 Landespolizeidirektor im Burgenland. 1989 trat er in die Bundespolizei Wien ein, absolvierte neben seiner beruflichen Tätigkeit ein Studium der Rechtswissenschaft. 2003 wurde er erstmals der Sicherheitsdirektion Burgenland zugeteilt, im Jahr 2008 wechselte er als Referent in das Büro des burgenländischen Landeshauptmannes Hans Niessl, das er ab 2010 leitete. 2012 kehrte er in den Polizeidienst zurück.
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