
Erste "Pfarre Neu" in der Erzdiözese Wien
Drei katholische Pfarren in Wien-Favoriten bilden ab sofort die gemeinsame "Pfarre Neu" mit dem Pfarrnamen "Zum Göttlichen Wort". Damit nimmt in der Erzdiözese Wien die Kirchenreform nun weitere konkrete Züge an. Die erste "Pfarre Neu" wurde mit 1. Juni kirchenrechtlich offiziell eingerichtet. Die neue Pfarre setzt sich aus den Gemeinden der bisherigen Pfarren St. Johann Evangelist am Keplerplatz, Zur Heiligen Familie am Puchsbaumplatz und Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in der Alxingergasse zusammen. Kardinal Schönborn feiert am Mittwoch, 3. Juni, um 18 Uhr den Neubeginn mit einem Wortgottesdienst in der Kirche St. Johann Evangelist (Keplerplatz 6, 1100 Wien).
Zur "Pfarre Neu" gehört auch die große philippinische Gemeinde, deren Mitglieder aus ganz Wien sich am Sonntag zur Messe am Keplerplatz versammeln. Im Pfarrgebiet der Pfarre "Zum Göttlichen Wort" liegt auch das neu entstehende Wohngebiet "Sonnwendviertel" beim Hauptbahnhof, das im Endausbau 5.000 Wohnungen mit 13.000 Bewohnern aufweisen wird. Seelsorglich betreut die Pfarre auch eine Seniorenresidenz und den Schulcampus im neuen Sonnwendviertel. Ein weiterer geistlicher Ort innerhalb der Pfarre ist der "Raum der Stille" am Hauptbahnhof.
Die "Parre Neu" umfasst die Pfarrkirche St. Johann Evangelist sowie zwei weitere Kirchen (sogenannte "Filialkirchen"). Zum "Pfarr-Team" gehören Pfarrer Matthias Felber, drei weitere Priester, ein Diakon und ein Pastoralassistent. Alle Geistlichen gehören dem Orden der Steyler-Missionare an. Die Zahl der Katholiken der neuen Pfarre beträgt knapp 11.000.
In allen drei Kirchen wird es weiterhin regelmäßig Gottesdienste geben, an Sonntagen sollen jeweils insgesamt fünf Messen gefeiert werden. Die Schließung von Kirchen ist nicht vorgesehen, hieß es in einer Aussendung der Erzdiözese Wien.
Der Fahrplan für die nächsten "Pfarren Neu" steht bereits fest: Am 1. September wird die neue Pfarre "Christus am Wienerberg" errichtet. Sie umfasst die bisherigen Pfarren Apostelpfarre, Salvator am Wienerfeld und Franz von Sales. Am 1. November erfolgt der Startschuss für die neue Pfarre "Zur Göttlichen Barmherzigkeit" (St. Anton, Königin des Friedens, Dreimal wunderbare Muttergottes und Katharina von Siena).
In weiterer Folge sollen die drei Pfarren Krim, Kaasgraben und Glanzing im 19. Bezirk eine gemeinsame Pfarre bilden. Laut "Der Sonntag" soll es am 1. Jänner 2016 so weit sein. Die neue Pfarre "Hildegard Burjan" im 15. Bezirk startet 2017.
Alle anderen Pfarren der Erzdiözese Wien sollen noch heuer in Entwicklungsräume eingeteilt werden, hieß es von Seiten der Erzdiözese. Diese Entwicklungsräume hätten als "Räume der Mission" keine eigene kirchenrechtliche Organisationsform, legten aber fest, in welchem Gebiet sich über die Pfarrgrenzen hinaus Zusammenarbeit entwickeln soll.
Unter der Zielvorgabe "Pfarre Neu" arbeitet die Erzdiözese Wien an der Umsetzung der groß angelegten Diözesanreform. Innerhalb einer neu gebildeten größeren Pfarre, wo mehrere Priester wirken, soll es Filialgemeinden geben, die von Laien ehrenamtlich geleitet werden. Durch die in den "Pfarren Neu" geplanten Leitungsteams mit drei bis fünf Priestern und - auch ehrenamtlich engagierten - Laien, soll das Personal leichter entsprechend der vorhandenen Charismen eingesetzt werden können.
Quelle: kathpress