"Initiative Christlicher Orient": neue Leitung
Die Initiative Christlicher Orient (ICO) steht unter neuer Führung. Prof. Hans Hollerweger hat am 19. September 2014 sein Amt als Obmann der ICO zurückgelegt. Ihm folgt Dechant Slawomir Dadas, Pfarrer in Wels, wie die Kirchenzeitung der Diözese Linz am Donnerstag berichtet. Vor genau 25 Jahren begann Hollerweger sich für die Christen im Orient zu engagieren. Anfangs für die bedrängten Gemeinden in der Südosttürkei ("Tur Abdin"), später hat sich sein Einsatz auf den gesamten Orient ausgeweitet.
Da der Irak über viele Jahre ein weißer Fleck auf der Landkarte der etablierten kirchlichen Hilfswerke blieb, hat sich Hollerweger besonders um dieses Gebiet angenommen. Er hat im kurdischen Nordirak Pionierarbeit geleistet. Eine langjährige persönliche Freundschaft verbindet ihn mit dem chaldäisch-katholischen Patriarchen von Bagdad, Louis Raphael I. Sako, der den Linzer Priester zu seinem Irak-Engagement ermutigt hatte.
Die ICO hat in Kurdistan zahlreiche Hilfsprojekte laufen und unterstützt auch gegenwärtig die örtlichen Pfarren bei der Flüchtlingshilfe. Ohne Spenden könne man freilich nicht mehr helfen, so Hollerweger.
Ein weiterer Schwerpunkt der ICO-Arbeit liegt in der Unterstützung der Christen Syriens, die aus ihren Stadtvierteln oder Dörfern fliehen mussten und nun innerhalb ihres Heimatlandes als Flüchtlinge leben.
Bekannt ist Hollerweger auch durch die Aktion "Licht für Bethlehem". Er begann als Erster im großen Stil Olivenholzarbeiten von den Handwerkern aus Bethlehem in Österreich zu verkaufen.
Im ersten Jahr der Gründung (1989) der "Freunde des Tur Abdin", wie das Hilfswerk anfangs hieß, erhielt Hollerweger umgerechnet 2.500 Euro an Spenden, heute vertrauen die Spender der ICO jährlich an die 400.000 Euro an.
ICO-Jahrestagung
Vor dem Hintergrund der Flüchtlingstragödien im Nordirak und im Libanon lädt die ICO für 29./30. September zu ihrer Jahrestagung ins Bildungszentrum St. Virgil in Salzburg ein, wo der Patriarch der syrisch-katholischen Kirche, Ignatius Youssef III. Younan, sprechen wird. Patriarch Ignatius wird im Anschluss an die ICO-Tagung am 30. September um 18.30 Uhr in Linz einen weiteren Vortrag halten.
Die ICO-Jahrestagung im Bildungszentrum St. Virgil wird am 29. September um 10 Uhr vom Linzer Bischof Ludwig Schwarz eröffnet. Auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird das Wort ergreifen. Caritas-Nahostexperte Stefan Maier wird über die dramatische Situation in den syrischen Flüchtlingslagern im Libanon berichten.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung liegt auf der Rolle der Ordensgemeinschaften im Libanon. Dazu werden libanesische Ordensmänner und -frauen über ihre Arbeit vor Ort, aber auch in Syrien, berichten. Prominenter Gast aus Deutschland ist der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche, Anba Damian.
Die Initiative hat es sich - neben intensiven Kontakten mit den orientalischen Christen und konkreter Hilfeleistung - zur Aufgabe gemacht, über die Situation der Christen im Nahen und Mittleren Osten zu informieren. Dem dient auch die Zeitung "Information Christlicher Orient", die vier Mal jährlich erscheint.
Spendenkonto: Hilfswerk Initiative Christlicher Orient, IBAN AT42 5400 0000 0045 4546; BIC: OBLAAT2L Vermerk: Flüchtlingshilfe Nordirak.
Informationen zum Hilfswerk: www.christlicher-orient.at.